SÜDWEST PRESSE: Neue Seniorenresidenz - Exklusives Wohnen ab 1.800 Euro und ein Restaurant für alle
Tag der offenen Türe in der fertiggestellten Anlage der Schönes-Leben-Gruppe in Neu-Ulm. Nun ist auch klar, warum das öffentlich zugängliche Restaurant „Heinrichs 161“ heißt.
Blick in die voll eingerichtete Muster-Wohnungen. Wer hier mietet, der kann seine eigenen Möbel mitbringen. Nur die Küche gehört zur Grundausstattung.
Manche Besucher, so etwa eine 89-Jährige aus der Nachbarschaft, hatten nur kurze Wege. Andere, das konnte man an den Autonummern in der Tiefgarage ablesen, waren von weiter her angereist: Rund 130 Interessenten hatten sich am Montag eingefunden, um die neue Senioren-Wohnanlage am Neu-Ulmer Bahnhof zu besichtigen. 71 barrierefreie Wohnungen hat das Unternehmen Schönes Leben dort erstellt. Und folgt man Geschäftsführer Kip Sloane, so wird sich das Haus alsbald recht zügig füllen, die ersten Verträge seien bereits geschlossen. „Die Nachfrage ist extrem hoch.“
Die Marketing-Abteilung hat auch gute Vorarbeit geleistet. Schönes Leben bietet demnach an seinen sechs Standorten kein klassisches Alten- oder Pflegeheim, sondern „exklusives Service-Wohnen“. Sprich: Die Bewohner können Leistungen dazubuchen, Betreuung und Pflege etwa – sogar nachts –, Freizeitaktivitäten, Mittagessen. Der Durchschnittsrentner wird das freilich kaum finanzieren können, los geht's mit einer Warmmiete inklusive Zuhause- und Sicherheits-Paket für die Ein-Zimmer-Wohnung von 1787 Euro im Monat. Sloane sagte, Schönes Leben mache zwar „ein etwas höherpreisiges Angebot“ – eben für Menschen, „die bereit sind, für bestimmte Dienstleistungen ein bestimmtes Geld zu bezahlen“ – dafür könne die Versorgung anders aussehen, als man das erwarte. Beispiel: Die Pflegekraft ist nicht minutengenau getaktet, habe auch mal Zeit für gemeinsames Zeitungslesen und einen Plausch.
Direkt neben der Glacis Galerie auf dem Grundstück des Alten Eisenbahntors entstand diese Senioren-Residenz. Geldgeber ist übrigens der Ulmer Drogerie-Unternehmer Erwin Müller.
Das Restaurant ist öffentlich zugänglich
Wesentlicher Bestandteil des Konzepts ist das hauseigene Restaurant „Heinrichs 161“. Dort nehmen die Bewohner nicht nur ihr Mittagessen ein, sofern sie das optionale Genuss-Paket für 350 Euro im Monat gebucht haben. Dort können sich auch Tisch-Gemeinschaften bilden, die einander bei Problemen oder Schicksalsschlägen stützen, die Einsamkeit vorbeugen. Und dort treffen die Bewohner auf Menschen von außerhalb, denn das Restaurant ist öffentlich. Sloane sieht sogar einen Beitrag zur Barrierefreiheit: Wenn man nicht mehr in einen Weinkeller hinuntersteigen könne, so komme die Weinprobe ins Haus. Oder für alle, die auf Alkohol verzichten, eine Tee-Verkostung. Geplant seien überdies Musik, Gesang, Veranstaltungen.
Das Restaurant wird mit eigenem Personal betrieben, angeboten wird deutsche Küche. An die Öffnungszeiten werde man sich nach dem Start des Vollbetriebs Anfang 2025 herantasten, hieß es. Der Name wurde abgeleitet vom Münsterblick, den man von einem Teil des Lokals aus hat: Einer der Münsterbaumeister habe Heinrich geheißen, erklärte Sloane, und der Turm sei ja bekanntermaßen 161 Meter hoch.
Geschäftsführer Kip Sloane und Zweiter Bürgermeister Johannes Stingl begrüßen interessierte Senioren im gerade fertiggestellten Haus der Schönes-Leben-Gruppe in Neu-Ulm.