Sauna: Vorteile und Nachteile
Darauf sollten Sie im Alter achten
Verfasst von Maresa Schiele
Ob für Körper oder Geist: Saunagänger schwören auf die positive Wirkung der Sauna. Dazu gehören eine Verbesserung des Herz-Kreislauf- und Immunsystems, Blutdrucksenkung und sogar Entgiftung. Auch bei bestimmten Erkrankungen kann regelmäßiges Saunieren zur Linderung der Beschwerden beitragen. Doch ist ein Saunabesuch immer ratsam? Vor allem mit zunehmendem Alter besteht das Risiko, dass die Hitze mehr belastet als entspannt. Denn Schwitzen ist immer mit einem hohen Flüssigkeitsverlust verbunden. Hier finden Sie einen Überblick über die Vor- und Nachteile der Saunanutzung. Außerdem gibt es weitere Sauna-Tipps für Anfänger sowie Hinweise zur sicheren Nutzung für Senioren.
In diesem Beitrag:
• Sauna-Mythos: Entgiftung durch Schwitzen?
• Vorteile der Sauna
• Nachteile und Risiken der Sauna
• Saunaarten und Saunaaufgüsse
• Fazit: Darauf sollten Senioren beim Saunieren achten
Sauna-Mythos: Entgiftung durch Schwitzen?
Die Vorstellung, dass das Schwitzen beim Saunabesuch zur Entgiftung des Körpers beiträgt, ist weit verbreitet. Entschlackung gilt daher als klarer Vorteil der Sauna. Aber hilft Schwitzen wirklich, Giftstoffe auszuscheiden? Ja und nein. Denn der Hauptbestandteil des Schweißes ist Wasser. Obwohl Schweiß auch geringe Mengen an Salzen, Elektrolyten und Spurenelementen enthält, ist die Menge an Giftstoffen, die auf diese Weise aus dem Körper ausgeschieden werden, relativ gering. Darüber hinaus ist die Haut zwar ein Organ, das bei der Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten hilft, hauptsächlich sind aber Nieren und Leber für die körpereigene Entgiftung verantwortlich. Diese Organe filtern und entfernen aktiv Schadstoffe aus dem Körper.
Dennoch wird durch die erhöhte Körpertemperatur beim Saunieren der Stoffwechsel angeregt. Dies unterstützt wiederum die Kalorienverbrennung. Welche weiteren Vorteile ein Saunagang zu bieten hat, lesen Sie im Folgenden.
Die traditionell finnische Sauna ist besonders heiß und sorgt daher für eine starke Durchblutung der Muskeln und Gelenke.
Das sind die Vorteile der Sauna
- Entspannung und Stressabbau: Die Sauna sorgt in erster Linie für Wohlbefinden und Entspannung. Die Wärme löst Muskelverspannungen: Die durch die hohe Temperatur entstehende Gefäßerweiterung und das anschließende Zusammenziehen durch den Kälteschock wirken wie eine Massage. Körperlicher und physischer Stress werden abgebaut.
- Verbesserung der Durchblutung und Schmerzlinderung: Die Hitze in der Sauna erweitert die Blutgefäße und sorgt dadurch für eine stärkere Durchblutung der Muskeln und Gelenke. Eignet sich der Besuch der Sauna also bei Gelenkentzündungen? Dies muss individuell mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Jedoch kann die Erweiterung der Gefäße bei Erkrankungen wie Rheuma, Arthrose, Gicht oder chronischen Rückenschmerzen zu einer Schmerzlinderung führen und die Mobilität verbessern. Rheumapatienten wird jedoch empfohlen, nur in entzündungsfreien Phasen zu saunieren. Außerdem sollten sie auf ein kaltes Bad nach der Sauna verzichten.
- Linderung von Atemproblemen: Die Verbesserung der Durchblutung kann auch positive Auswirkungen auf die Atemwege haben. Die Atemmuskulatur und die Schleimhäute werden besser mit Sauerstoff versorgt und erleichtern so ein freies Atmen. Deshalb kann sich regelmäßiges Saunieren auch bei Patienten mit Lungenerkrankungen wie Asthma oder chronischer Bronchitis günstig auswirken. Vorsichtig sollten Sie jedoch bei Aufgüssen mit ätherischen Ölen sein, da die Duftstoffe reizen können.
- Stärkung des Immunsystems: Regelmäßige Saunabesuche unterstützen das Immunsystem, indem die Aktivität der Immunzellen angeregt wird und Viren zerstört werden. Die Hitze verstärkt die körpereigene Produktion von Immunabwehrstoffen. Aber Achtung: Das bedeutet nicht, dass Sie mit einer beginnenden Erkältung in die Sauna gehen sollten. Ist der Körper bereits geschwächt, belastet ihn ein Saunagang zusätzlich.
- Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems: Der Temperaturwechsel der Sauna regt den Kreislauf an. Dies funktioniert ähnlich wie bei einer Sporteinheit, da der Blutdruck kurzzeitig erhöht wird und das Herz schneller pumpen muss, um die Körpertemperatur zu senken. Eine Abkühlung nach dem Saunagang verstärkt diesen Effekt. Personen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden und Bluthochdruck sollten jedoch vorsichtig sein und sich vor dem Saunabesuch von ihrem behandelnden Arzt beraten lassen.
- Verbesserung des Hautbildes: Zwar sorgt ein Saunabesuch nicht direkt für eine Entgiftung, die Haut profitiert dennoch. Da durch die Wärme die Durchblutung angeregt wird und die warme Feuchtigkeit die Poren öffnet, können Talg, Hautzellen und andere Rückstände abtransportiert werden. Die Dampfsauna ist dafür am besten geeignet, da sie eine besonders hohe Luftfeuchtigkeit aufweist. Außerdem wird der Sauna eine positive Wirkung gegen die Hautalterung nachgesagt, da die Zellneubildung angeregt und mehr Feuchtigkeit gespeichert wird. Bestehende Falten lassen sich durch die Sauna allerdings nicht mildern. Saunabesuche können auch die Beschwerden von Schuppenflechte, Akne und Neurodermitis lindern.
Nachteile und Risiken der Sauna bei einer Kontraindikation
Solange Sie sich gesund fühlen, birgt die Sauna in der Regel keine Nachteile. Wenn jedoch eine Kontraindikation besteht, sollten Sie mit einem Saunabesuch jedoch vorsichtig sein, um mögliche Risiken zu minimieren. Besonders wenn das Immunsystem bereits angeschlagen ist, kann Saunieren zusätzlich schwächen und sollte daher vermieden werden. Ein Saunabesuch ist erst wieder empfehlenswert, wenn alle Symptome abgeklungen sind. Aber auch bei einigen chronischen Erkrankungen ist von Saunabesuchen abzuraten, da die vermeintlichen Vorteile hier in negative Effekte umschlagen können. Dies gilt in folgenden Fällen:
-
Bluthochdruck und Herzerkrankungen: Da die Hitze in der Sauna vorübergehend den Blutdruck erhöht, sollten Personen mit Bluthochdruck vorher ihren Arzt konsultieren. Personen mit schweren Herzproblemen oder kürzlich durchgemachten Herzoperationen sollten die Sauna ebenfalls mit Vorsicht nutzen oder sie möglicherweise ganz meiden.
-
Atemprobleme: Personen mit schwerem Asthma oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung können Schwierigkeiten beim Atmen in der Sauna haben und sollten sich daher vor dem Saunabesuch ärztlichen Rat einholen.
-
Hautprobleme: Personen mit sehr empfindlicher Haut, offenen Wunden oder Hauterkrankungen sollten vorsichtig sein, da die Hitze und Trockenheit in der Sauna Hautprobleme verschlimmern können. Verwenden Sie nach der Sauna rückfettende Cremes, damit die Haut nicht austrocknet.
-
Hitzestress und Kreislaufprobleme: Besonders bei älteren Menschen kann die Sauna Hitzestress und Kreislaufprobleme auslösen. Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, sollten Sie vor und nach dem Saunabesuch ausreichend trinken. Außerdem sind ausreichende Pausen zwischen den Saunagängen sinnvoll. Anfängern wird empfohlen, eine Sauna mit niedriger Temperatur zu besuchen.
Saunaarten, Saunaaufgüsse und ihr Einfluss auf den Körper
Viele Vor- und Nachteile hängen auch mit der Art der Sauna zusammen. Hier wird nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit unterschieden: Die traditionelle finnische Sauna ist mit Temperaturen zwischen 90 und 100 Grad Celsius die heißeste Saunaart. Hier dient ein Steinofen als Hitzequelle, auf den Wasser aufgegossen wird. Der Innenraum der Sauna ist mit Holz ausgekleidet.
Eine Infrarotsauna hingegen ist mit rund 70 Grad Celsius deutlich milder. Bei dieser Saunaart werden Infrarotstrahlen von der Haut aufgenommen und erwärmen so den Körper besonders gleichmäßig. Das Saunieren in einer Infrarotkabine soll daher verträglicher für Personen mit Herz-Kreislauf-Problemen sein. Ein Dampfbad oder eine Dampfsauna zeichnet sich durch 100 Prozent Luftfeuchte und eine Temperatur von maximal 50 Grad Celsius aus. Aufgrund dieser Eigenschaften eignet sie sich besonders für Personen mit rheumatischen Erkrankungen, empfindlicher Haut und Atemwegserkrankungen.
Auch die Art des Saunaaufgusses kann zum Wohlbefinden beitragen. Dabei werden Aromastoffe und ätherische Öle verwendet, die mit Wasser auf die heißen Saunasteine gegossen werden und dann verdampfen. Die Wahl des Saunaaufgusses hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Während einige Aufgüsse sich positiv auf die Atemwege auswirken können, ist bei bestehenden Atembeschwerden Vorsicht geboten.
Sie haben eine eigene Sauna und fragen sich, wie Sie diese richtig aufgießen? Neben den passenden Utensilien sollten Sie vor dem Aufguss die Temperatur messen, heißes Wasser vorbereiten und das Aufgussmittel nach Anleitung dosieren.
Fazit: Darauf sollten Senioren beim Saunieren achten
Bevor ältere Menschen in die Sauna gehen, sollten sie dies mit ihrem Arzt besprechen, um sicherzustellen, dass keine gesundheitlichen Bedenken bestehen. Erfahrene Saunagänger wissen am besten, was ihnen gut tut. Personen mit Herzerkrankungen, Bluthochdruck oder anderen chronischen Erkrankungen sollten besonders vorsichtig sein. Passen Sie die Temperatur und die Dauer des Saunagangs Ihren persönlichen Bedürfnissen an. Insgesamt ist es wichtig, ausreichend Wasser zu trinken, um einer Dehydrierung vorzubeugen.
Es gibt keine feste Regel für die Häufigkeit eines Saunabesuchs. Dies hängt von der individuellen Gesundheit und dem persönlichen Wohlbefinden ab. Generell wird das Saunieren zwei- bis dreimal in der Woche empfohlen. Unabhängig vom Alter ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und die Sauna in Maßen zu genießen.